Quizduell - Bericht eines Aussteigers
Ein Top50er packt aus

Schummeln


Mir bekannt sind 5 Möglichkeiten des unfairen Spiels:

1. Der sagenumwobene Flugmodus

Diese Schummelei beruht auf der technischen Überlegung, dass die App sich genau einmal VOR dem Aufrufen eines Spieles und genau einmal NACH dem Beantworten der Fragen mit dem Internet zum Datenabruf bzw. Datenabschicken verbindet. Wenn man also ein Spiel ausgewählt hat, lädt Quizduell die 3 Auswahlkategorien mit den entsprechenden Fragen herunter. Danach schaltet man das Handy in den Flugmodus oder trennt einfach die Datenverbindung. Nun kann man die Fragen beantworten, merkt sich ggf. die korrekten Antworten auf die eigens falsch beantworteten Fragen und beendet die App. Bis hierher sind die gegebenen Antworten nur auf dem Handy zwischengespeichert, aber noch nicht an den Quizduell-Server weitergeleitet worden. In den App-Einstellungen werden nun alle Daten gelöscht (somit auch die gegebenen Antworten), anschließend Quizduell wieder gestartet, kurz eingeloggt und mit neuer Internetverbindung die Spielerunde erneut gespielt. Ergebnis: Es kommen dieselben Kategorien, dieselben Fragen und die Antworten kennt man schon.

2. Der unglaubliche Android-Hack

Die wohl gewiefteste Methode ist eine modifizierte apk-Datei, die man nach einfachem Googeln im Internet finden kann. Sie zeigt bei jeder Frage die richtige Antwort mit einem hinzugefügtem „Max“ vor der eigentlichen Antwort an. Also wenn die richtige Antwort „42“ lautet, so macht die Modifikation daraus „Max42“ als Hinweis darauf, dass diese Option korrekt ist. Allerdings gibt es diese Modifikation nur in der kostenlosen App-Version, sodass an mit 5 Sekunden Wartezeit zwischen den Frageblöcken klarkommen muss. Im Netz findet sich allerdings auch eine Anleitung für versiertere Computernutzer, mit der man sich eine eigene modifizierte Version aus der Premium-apk-Datei erstellen kann.

3.  Der Synchronisations-Fehler

Wer sich das leisten kann oder schon zur Verfügung hat, kann mit zwei Android-Geräten (z.B. Smartphone und Tablet) ebenfalls die App austricksen. Das Ganze beruht auf dem Prinzip, was ich schon beim Flugmodus beschrieben habe. Man spielt auf dem einen Gerät bis zur letzten Frage, tippt diese allerdings noch nicht weg, um die Synchronisation zu vermeiden. Dann spielt man dieselbe Runde auf dem anderen Gerät und kann mit den gleichen Fragen volle Punktzahl erzielen. Optional kann auch hier der Flugmodus benutzt werden. Diese Methode hat allerdings den Vorteil, dass man nicht jedesmal umständlich die App-Daten löschen und sich dann neu einloggen muss.

4. Internetseiten mit Lösungen auf die Fragen

Es gab bis Ende Januar noch 2 Internetseiten, die ca. 10000 bzw. 23000 Fragen der App samt korrekter Lösung eingespeichert hatten. Es genügte hierbei schon die ersten Wörter oder signifikante Wörter innerhalb der Frage einzutippen und man fand schnell nach dem Gesuchten. Anfang Februar allerdings schob FEO Media (Entwickler der App Quizduell) einer der Seiten mit strafrechtlicher Androhung einen Riegel vor – mit dem Ergebnis, dass die Fragensuche geschlossen wurde. Die andere Seite war seit jeher erst auf Seite 2 oder 3 der Google-Suchergebnisse zu finden und überlebte bis heute. Sie ermöglicht den Zugriff auf über 10200 Fragen und Antworten.

5. Das gute alte Google

Der Suchalgorithmus des Internetgiganten ist mittlerweile so ausgefeilt, dass man damit in kurzer Zeit viele Informationen ermitteln kann. Und genau das ist wichtig für Quizduell, denn man hat nur 20 Sekunden Zeit zum Beantworten einer Frage. Mit geeigneten Suchstrategien kann man nahezu alle Fragen in der gegebenen Zeit herausfinden und noch rechtzeitig zum Antworten antippen. Ich unterscheide hier die Fragen nach Google-Schwierigkeitsgrad:

a)      Kategorie „einfach“:  Die Antworten auf diese Fragen kann Google direkt selbst geben. 

 o   Wo (oder wann) wurde Albrecht Dürer geboren?

- Google-Eingabe: „Albrecht Dürer geboren“

- Google zeigt an: „21. Mai 1471, Nürnberg“

o   Wie heißt die Hauptstadt von Namibia?

- Google-Eingabe: „Namibia Hauptstadt“

- Google zeigt an: „Windhoek“

o   Wie viele Einwohner haben die Vereinigten Staaten?

- Google-Eingabe: „USA Einwohner“

- Google zeigt an: „313,9 Millionen (2012)“

 o   Welches Elementsymbol steht für Seaborgium?

- Google-Eingabe: „Seaborgium Symbol“

- Google zeigt an: „Sg“

 

 

 b)      Kategorie „mittel“:  Die Antworten auf diese Fragen kann man bereits in den Suchergebnissen ermitteln. 

 o   Welcher österreichische Politiker kam im Oktober 2008 bei einem Autounfall ums Leben?

- Google-Eingabe: „2008 Politiker Autounfall“

- Suchergebnisse zeigen: „Jörg Haider“

o   Welches Tier ist SpongeBob Schwammkopfs Freundin Sandy Cheeks?

- Google-Eingabe: „Sandy Cheeks Tier“

- Suchergebnisse zeigen „Eichhörnchen“

 

c)      Kategorie „schwer“: Antworten auf Fragen findet man erst, beim Besuch einer weiteren Seite nach Google.

o   Wie heißt die Comic-Stilrichtung, in der u.a. Tim und Struppi gezeichnet ist?

- Im Wikipedia-Artikel findet die Browser-Suche den Begriff „Ligne Claire“.

o   Wo spielt William Goldings Roman Herr der Fliegen?

- Im Wikipedia-Artikel findet die Browser-Suche den Begriff „Südseeinsel“

 

d)      Kategorie „sehr schwer“: Die Antworten auf diese Fragen sind schwer zu googeln, weil sie zum Teil sehr detailliert sind. 

 o   In welchem Grass-Roman aus dem Jahr 1986 taucht der „Blechtrommler“ Oskar Matzerath erneut auf?

 - „Oskar Matzerath“ führt zum Wikipedia-Artikel über „Die Blechtrommel“, aus welchem wir keine Informationen über das Gefragte entnehmen können.

 - „Grass Roman 1986“ führt zu Wikipedia-Artikel über „Die Rättin“ (die richtige Antwort), in dem wir schnell den Namen Oskar Matzerath entdecken.

 
Die Nebeninformation, dass der gesuchte Roman aus dem Jahr 1986 stammt, war also der entscheidende Hinweis für unsere Suche. Das ist allerdings vorneweg meistens schlecht einzuschätzen. Insgesamt habe ich mich hier recht knapp gehalten, denn zu Suchstrategien gäbe es noch sehr viel mehr zu sagen.

Z
usammenfassend bleibt zur Option Google zu sagen:

Ohne ein Stück Erfahrung mit den Suchalgorithmus und schnelle Finger auf den Tasten kann die Suchmaschine nur begrenzt helfen.

 
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